Es geht schnell und immer schneller. René Benko meldet private Insolvenz an, und schon macht das Landesgericht Innsbruck einen Konkurs daraus. Das betrifft technische Grundvoraussetzungen, wobei Benko zuerst einmal versucht hatte, eine Sanierung im Eigenverfahren umzusetzen.

René Benko
Meldete private Insolvenz: René Benko.
APA/HELMUT FOHRINGER

Die Rutschbahn vom Glamour-Boy der Immobranche und Best Buddy verschiedener Politiker(innen), von den ehemaligen Kanzlern Gusenbauer und Kurz abwärts, ist sehr steil gewesen. Leute mit Vertrauen in die eigene Urteilsfähigkeit und einem gesunden Misstrauen in die Privatjet-Hochseeyacht-Superchalet-Welt einschlägiger Typen haben das schon seit einigen Jahren geahnt, aber die "gelebte Intransparenz" (Finanzprokurator Wolfgang Peschorn) verhinderte offenbar ein klares Bild.

Es stellt sich die bange Frage: Werden österreichische und europäische Entscheidungsträger endlich etwas aus dem Debakel lernen? Blender gibt’s ja nicht nur in einer zunehmend ins Populistische abgleitenden Politik, sondern ganz offenbar auch in der Marktwirtschaft. Denn die meisten dieser scheinbaren Wunderknaben kommen früher oder später nicht ohne politische Connections und Hilfestellung aus, die halt von Leuten gerne gewährt wird, die ein Pyramidenspiel (oder seine Varianten) nicht erkennen, wenn sie es sehen. Diese Geschichten wiederholen sich wieder und wieder. Der Lerneffekt ist eher bescheiden. (Hans Rauscher, 8.3.2024)