Die Shoppingflächen in Österreich schrumpfen. Immer öfter findet sich statt attraktiv angepriesener Ware die Botschaft "Geschäftslokal zu vermieten" in den Schaufenstern. In manchen Städten ist der Wandel deutlich zu sehen, in anderen sagen Händler leise Servus und sperren von heute auf morgen zu. Pandemie, Konkurrenz aus dem Onlinehandel, hohe Inflation und gestiegene Kosten für die Betriebe befeuern den Strukturwandel. Vor allem die Modebranche zieht sich zurück. Manche machen einzelne Filialen dicht, andere verlassen Österreich gänzlich. Es ist eine Entwicklung, die wohl nicht aufzuhalten ist.

Spitzenreiter im Zubetonieren

Wird sie gut gemanagt, könnte sie sogar etwas Gutes haben: Shoppingflächen gibt es wahrlich genug. Österreich ist einer der Spitzenreiter Europas im Zubetonieren. Einkaufszentren, Business- und Gewerbeparks, da ein neuer Baumarkt, dort ein neuer Diskonter, jeweils von Parkplätzen und entsprechenden Zufahrtsstraßen flankiert – immer noch kommen neue Flächen dazu. Die Gemeindeoberhäupter spitzen auf die Steuern und versprechen ihren Bürgerinnen und Bürgern Komfort und Arbeitsplätze. Wählerische Händler abzuweisen, die auf neue Geschäftsflächen pochen, ist oft keine Option. Ausgediente Gebäude gammeln derweil vor sich hin.

Im stationären Handel ziehen sich immer mehr Modekonzerne zurück. Manche machen einzelne Filialen dicht, andere verlassen Österreich gänzlich.
APA / Tobias Steinmaurer

Triste Geschäftsruinen

Mit tristen Geschäftsruinen ist aber auch dem Bodenschutz nicht gedient. Nun gibt es allerlei Bemühungen, leerstehende Gebäude sinnvoll zu nutzen. Dazu gehören örtliche Entwicklungskonzepte mit der Pflicht, Supermärkte nur mehr im Ortskern zu bauen, oder eine Nachnutzung aufgelassener Geschäftslokale durch Arztpraxen oder soziale Einrichtungen. Es ist ein Anfang. Die Bundesländer und Kommunen sind aber gefordert, in Sachen Leerstandsmanagement noch viel strenger und überlegter vorzugehen. (Regina Bruckner, 11.3.2024)