"Hau ab, verpiss dich! Verschwind mit der Kamera!" Das waren die netteren Worte, mit denen Puls-24-Journalisten in Wien von Demonstranten beschimpft und schließlich weggedrängt wurden. Organisiert hatte die Kundgebung die FPÖ.

Mit Herbert Kickl und seiner FPÖ an der Macht wäre die Zukunft der österreichischen Medien wohl von vielen Einschränkungen geprägt.
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Parteifunktionäre stellten sich zwar schützend vor die Journalisten und machten klar, dass man das Team sogar eingeladen habe. Mit Verteidigung der Pressefreiheit hat das freilich rein gar nichts zu tun. Jene, die der Meinung sind, "lästige" Medien hätten kein Recht auf Berichterstattung, weil sie ohnehin nur Fake News verbreiteten, sind genau die Geister, die die FPÖ ruft.

Die Geister, die sie rufen

Unter Beweis gestellt wurde das diese Woche in Straßburg: Die FPÖ hatte Medien zwischen rechts-außen und rechtsextrem ins EU-Parlament geladen. Medien, in denen es von Verschwörungstheorien, Hassrede und Medienbashing nur so wimmelt. Parteichef Herbert Kickl rief indes dazu auf, Auf1 zu unterstützen. Deren Chefredakteur bezeichnete Europäer in einer Rede als "geistig und biologisch" einzigartig und rief dazu auf, "alle biologischen Kraftreserven zu mobilisieren", um die "Entscheidungsschlacht" zu gewinnen.

Währenddessen will die ÖVP das Verbot von Aktenzitierungen durchboxen – eine folgenschwere Einschränkung für investigativen Journalismus. Für die FPÖ wäre das ein Geschenk, das sie nicht bekommen sollte. (Lara Hagen, 15.3.2024)