Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat übrigens dem Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, nicht zur Wiederwahl gratuliert und wird ihm auch nicht gratulieren. Das ist der Beantwortung einer Anfrage bei der Präsidentschaftskanzlei zu entnehmen – Anlass war die offizielle Meldung, dass der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Putin nicht beglückwünschen wird. Ein diskretes Signal an die bei uns immer noch vorhandene "Russland-Connection" und ein Zeichen der Selbstachtung für demokratisch und rechtsstaatlich verfasste Staaten.

Wladimir Putin
Hat sich wiederwählen lassen: der russische Präsident Wladimir Putin.
IMAGO/Vyacheslav Prokofyev/ITAR-TASS

Der russische Autokrat, der mit der für heimische Rechtsextremisten vielleicht bedeutsamen Prozentzahl 88 "gewählt" wurde, nutzte seine Siegesrede gleich wieder einmal, um dem Westen mit dem Atomkrieg zu drohen. Putin nahm bei dieser Rede auch erstmals den Namen des im Gulag zu Tode gekommenen Oppositionellen Alexej Nawalny in den Mund: Ein paar Tage vor Nawalnys Tod habe er erfahren, dass es eine "Idee" gab, ihn "gegen Menschen auszutauschen, die in westlichen Ländern inhaftiert sind". Er habe Ja gesagt – aber: "Nun ist einmal passiert, was passiert ist", sagte Putin weiter zum Tod Nawalnys. "Es passiert, dagegen kann man nichts tun, so ist das Leben ..."

Richtig, wenn man ihn unter mörderischen, sadistischen Haftbedingungen am Polarkreis einsperrt, dann stirbt ein 47-Jähriger eben. So ist das Leben – in Putins Russland. (Hans Rauscher, 18.3.2024)