Wenn er nicht gewählt wird, gibt es ein "Blutbad" in den USA. Hat Donald Trump bei einer Wahlveranstaltung gesagt. Die Verharmloser sagen, er habe ja nur die Autoindustrie gemeint.

Donald Trump bei einer Rede am Samstag in Ohio.
AFP/KAMIL KRZACZYNSKI

Nein, wenn ein Soziopath wie Donald Trump von Blutbad redet, dann meint er ein Blutbad. Sein Verteidigungsminister Mark Esper berichtet, dass Präsident Trump ihn anlässlich von Demonstrationen vor dem Weißen Haus gefragt habe: "Can’t you just shoot them?"

Bei der erwähnten Wahlrede bezeichnete Trump jene verurteilten Kapitol-Erstürmer vom 6. Jänner 2021, die seine Lüge von der gestohlenen Wahl glaubten, als "Märtyrer". Der Historiker Timothy Snyder zieht eine Parallele zum Faschismus: "Der faschistische Märtyrerkult rechtfertigt Gewalt in zweifacher Weise. Er macht aus Kriminellen Helden und macht dadurch Kriminalität vorbildhaft. Und er etabliert eine vorbeugende Unschuld – wir haben als Erste gelitten, und daher wird alles immer gerechtfertigt sein, was wir tun, um andere leiden zu lassen."

Snyder: "Wir sollten Trump als das sehen, was er ist: ein angehender Faschist, der Gewalt liebt, will und braucht. Aber wir sollten ihn und seine Pläne nicht fürchten. Es waren nicht viele Leute bei der Veranstaltung, und ihre Reaktionen auf Trumps Rhetorik waren gedämpft." Richtig, aber das US-Wahlsystem, bei dem es unter Umständen nur um die Mehrheit in ein paar Staaten geht, gibt ihm doch eine gute Chance. (Hans Rauscher, 20.3.2024)