María Corina Machado und Corina Yoris
María Corina Machado (links) und Corina Yoris (rechts) bei einer Pressekonferenz.
AP/Ariana Cubillos

Caracas – Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado hat für die geplante Präsidentenwahl in rund vier Monaten wegen ihres Ausschlusses eine Ersatzkandidatin bestimmt. Die Universitätsprofessorin Corina Yoris solle gegen Staatschef Nicolás Maduro antreten, da gegen sie keine Sperre vorliege, sagte Machado am Freitag (Ortszeit). Am Donnerstag hat die Frist für die Eintragung von Präsidentschaftskandidaturen beim Nationalen Wahlrat (CNE) begonnen. Sie läuft am Montag ab.

Ausübung öffentlicher Ämter untersagt

Machado war bei internen Vorwahlen im Oktober mit großer Mehrheit zur Kandidatin der Opposition für die Präsidentenwahl gekürt worden. Allerdings wurde ihr wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten aus ihrer Zeit als Abgeordnete die Ausübung öffentlicher Ämter für 15 Jahre untersagt. Ende Januar bestätigte der Oberste Gerichtshof die Entscheidung.

Die von Maduro autoritär geführte Regierung wolle ihr "den Weg zu den Wahlen versperren", sagte Machado. "Aber das wird ihnen nicht gelingen. Wir sind entschlossen, weiterzumachen und alles zu tun, was wir tun müssen, um auf diesem Weg zu bleiben und ein Mandat zu erfüllen", sagte die 56-Jährige. Yoris ist Professorin für Logik und Argumentationstheorie an verschiedenen Universitäten.

Festnahmen

Zuletzt hatten sich Festnahmen von Gegnern Maduros gemehrt. Zwei enge Mitarbeiter Machados waren am Mittwoch festgenommen worden. Zudem wurden Haftbefehle gegen sieben andere Personen aus ihrem Team erlassen. Am 28. Juli, dem Geburtstag des verstorbenen Ex-Präsidenten Hugo Chávez, soll über das künftige Staatsoberhaupt des südamerikanischen Landes entschieden werden.

Das Erdölland Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Sicherheitskräfte gehen hart gegen Regierungsgegner vor. Die Wirtschaft des einst wohlhabenden Landes mit reichen Erdölvorkommen leidet unter Missmanagement, Korruption und Sanktionen. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen. (APA, 23.3.2024)