Bernhard Auinger ist der lebende Beweis, dass man auch als netter, verbindlicher Mensch Erfolg in der Politik haben kann. Ohne Aggressivität, ohne Dirty Campaigning, mit einer grundsätzlich konsensbereiten Haltung.

Bernhard Auinger (SPÖ)
Hat die Bürgermeisterstichwahl in der Stadt Salzburg gewonnen: Bernhard Auinger (SPÖ).
Birgit Probst/Probst Photographie

Der SPÖ-Kandidat in Salzburg-Stadt richtete seinen Wahlkampf nach dem Motto aus: "Wir haben uns nicht die Köpfe eingehaut." Bei der Stichwahl um das Bürgermeisteramt trat er in x Doppelconférence-Interviews mit dem kommunistischen Gegenspieler Kay-Michael Dankl auf – man konnte beinahe von den "red best buddies" sprechen. Als Bürgermeister möchte Auinger alle Parteien einbinden: "Wer mich besser kennt, weiß, dass ich ein Teamplayer und alles andere als patriarchisch veranlagt bin."

"Das könnte man übrigens auch in den Bund schicken", meinte Auinger am Wahlabend so nebenbei. Es wäre jedenfalls eine Erleichterung für manche Wählerinnen und Wähler, einmal nicht das übliche sterile Geschimpfe und Gekeife hören zu müssen.

In Österreich ist ja seit etlichen Jahren ein Politikstil eingerissen, der auf Konfrontation, Unterstellung und Spaltung ausgerichtet ist. Man kann es aber offensichtlich übertreiben.

Das scheint auch Krawallkönig Herbert Kickl erkannt zu haben, der sich im Krone-Interview vordergründig zahm gab. Er wird sich allerdings nicht wirklich ändern, das wäre wider seine Natur. Aber die anderen könnten schon überlegen, ob ein wenig Mäßigung nicht etwas bringt. (Hans Rauscher, 25.3.2024)