Ein Sieg des Linksnationalisten und derzeitigen Amtsinhabers Nicolás Maduro am 28. Juli gilt als fast sicher.
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Caracas – Das größte Oppositionsbündnis in Venezuela hat nach eigenen Angaben keinen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl Ende Juli gegen den umstrittenen Amtsinhaber Nicolás Maduro einreichen können. Es sei kein Zugang zum Registrierungssystem von Kandidaturen auf der Webseite des Nationalen Wahlrates (CNE) gewährt worden, sagte Omar Barboza am Dienstag in einem Video, das von dem Oppositionsbündnis Plataforma Unitaria verbreitet wurde.

Dieses wollte die Universitätsprofessorin Corina Yoris anmelden, die für die von der Wahl ausgeschlossene Oppositionsführerin María Corina Machado antreten sollte. Zuvor war um Mitternacht die Frist abgelaufen, um Kandidaturen einzureichen. Kurz vor Ablauf der Frist hatte die Regierungspartei von Präsident Maduro beim CNE ihre Kandidatur für die Präsidentschaftswahl eingereicht.

Maduro strebt dritte Amtszeit an

Am 28. Juli wird in Venezuela gewählt. Maduro strebt nach elf Jahren seine dritte Amtszeit an. Ein Sieg des Linksnationalisten bei der Präsidentschaftswahl gilt als fast sicher. Der Ausschluss der Gewinnerin der Vorwahlen der Opposition, Machado, war im Jänner durch ein Urteil des Obersten Gerichtshofs bestätigt worden.

Den Urnengang 2018 hatte die Opposition als manipuliert bezeichnet und das Ergebnis nicht anerkannt. Dutzende Länder einschließlich der USA und der EU-Länder erkannten das Wahlergebnis ebenfalls nicht an. Daraufhin erklärte sich der damalige oppositionelle Parlamentspräsident Juan Guaidó zum Interimspräsidenten. Maduro konnte sich allerdings mit Unterstützung des Militärs weiter an der Macht halten.

Die elf Jahre unter Maduro sind gekennzeichnet durch westliche Sanktionen, wirtschaftlichen Zusammenbruch und Vorwürfe verbreiteter Repression. Millionen Menschen flohen aus dem Land. Im vergangenen Jahr einigten sich Vertreter der Regierung und der Opposition in Venezuela darauf, die Wahlen im zweiten Halbjahr 2024 unter der Kontrolle internationaler Beobachter abzuhalten. (APA, 26.3.2024)