Frau sitzt genervt am Schreibtisch
Homeoffice zu machen rangiert unter den Top-Kriterien bei der Wahl des Arbeitgebers. Viele, denen dieser Luxus nicht zuteilwird, dürften darüber enttäuscht sein.
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Der Wunsch der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach Remote Work ist größer als das Angebot der Unternehmen. Das zeigt eine aktuelle Online-Umfrage der Karriereplattform Xing, die gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Forsa rund 1.000 Berufstätige in Österreich im Jänner 2024 zu dem Thema befragte.

Einschränkungen nehmen zu

Insgesamt hat lediglich knapp mehr als ein Drittel der heimischen Beschäftigten die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Rund ein Viertel der Befragten, die diese Option nutzen können, gibt sogar an, dass dies in ihrem aktuellen Job in den letzten Monaten eingeschränkt wurde. Einige fürchten weitere Einschränkungen bei der flexiblen Wahl ihres Arbeitsortes.

Für 13 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer herrscht eine generelle Anwesenheitspflicht in Unternehmen. "Angesichts der angespannten Situation am Arbeitsmarkt und des nach wie vor herrschenden Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels ist das das falsche Signal", sagt Sandra Bascha, Leitung Kommunikation bei Xing. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten mit der Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, ist laut den Studienergebnissen der Meinung, in den eigenen vier Wänden mehr Leistung zu erbringen. Nur jede und jeder Zehnte glaubt, zu Hause weniger leisten zu können.

Urbanes Phänomen

Je größer die Städte, umso selbstverständlicher wird Remote Work. In Städten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern besteht für beinahe die Hälfte der Befragten die Möglichkeit von Homeoffice. In kleinen Orten darf nur rund ein Drittel der Beschäftigten so arbeiten. Ähnlich verhält es sich bei der Unternehmensgröße: Je größer eine Firma, umso eher besteht die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten.

Dabei zählt Homeoffice bei den Befragten zu den Top-drei-Kriterien bei der Wahl des Arbeitgebers. Für knapp die Hälfte ist die Wichtigkeit dieser flexiblen Arbeitsorteinteilung in den letzten fünf Jahren sogar deutlich gestiegen. Für einige von denjenigen, die aktuell keine Möglichkeit haben, remote zu arbeiten, wäre die Option darauf ein Grund, das Unternehmen zu wechseln.

Zusammenfassend zeigt sich anhand der Ergebnisse, dass die Nachfrage nach Homeoffice bei Österreichs Beschäftigten stärker ausgeprägt ist als das Angebot. "Dabei machen genau diese Optionen ein Unternehmen attraktiver, sind aber auch Argumente für starke Standorte – vor allem in den Regionen", sagt Bascha. (red, 3.4.2024)