Drogen Pillen Zigarette
Mischintoxikationen bei jungen Menschen können zu Rettungseinsätzen führen. Voriges Jahr war die Zahl solcher Ausfahrten bei der Wiener Berufsrettung sehr hoch.
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Den jungen Menschen in Österreich geht es nicht gut. Dafür gibt es leider ein Indiz mehr: So hat sich die Zahl der Einsätze der Wiener Rettung wegen Drogenvergiftungen bei unter 18-Jährigen seit 2018 verdreifacht. Nun gibt es viele verschiedene Gründe dafür, warum jemand Drogen nimmt. Expertinnen und Experten sagen aber auch seit Jahren, dass die Zahl der Jugendlichen zunimmt, die Beruhigungsmittel schlucken und danach süchtig sind. Zugleich zeigen Studien, dass mehr junge Leute über Suizid nachdenken, als es vor der Pandemie der Fall war.

Die Corona-Krise ließ die Lücken in der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung sichtbar werden und wirkte wie ein Brennglas. In der Pandemie gab es monatelang Phasen, in denen nur die akutesten Fälle, oft wegen Suizidgefahr, stationär Aufnahme in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie fanden. Unzählige langfristige, planbare Behandlungen wurden auf die lange Bank geschoben.

Kostenlose Psychotherapie

Das hatte schlimme Folgen. Zwar wurde darauf reagiert – die Regierung erfand zum Beispiel "Gesund aus der Krise", ein Projekt, das jungen Menschen kostenlose psychotherapeutische Einheiten ermöglicht. Doch es muss noch mehr geschehen.

Jugendliche haben nicht zu ihrer Unbeschwertheit wie vor der Pandemie zurückgefunden, auch wegen weiterer Krisen wie Kriegen und des Klimawandels. Im anrollenden Wahlkampf war das bisher aber noch kaum ein Thema. Dabei sollte es auf der politischen Agenda der Parteien ganz oben stehen. (Gudrun Springer, 3.4.2024)