Lennard Kämna ist nicht in Lebensgefahr.
IMAGO/Fotoreporter Sirotti Stefa

Adeje (Teneriffa) – Der deutsche Radprofi Lennard Kämna befindet sich nach einem schweren Trainingsunfall auf Teneriffa mit mehreren Verletzungen im Spital. Lebensgefahr besteht keine. "Lennard Kämna befindet sich in einem stabilen Zustand. Er ist wach, ansprechbar und kann kommunizieren. Er hat sich bei dem Unfall zahlreiche Verletzungen zugezogen", teilte das Team Bora-Hansgrohe am Tag nach dem Unfall mit. Er werde in den kommenden Tagen auf der Intensivstation überwacht. Weitere Angaben zu Art und Schwere der Verletzungen machte der Rennstall nicht.

Kämna, der schon Etappen bei den drei großen Rundfahrten Tour de France, Giro d'Italia und Vuelta gewonnen hat, bereitete sich in einem Trainingslager auf seinen Start am Giro d'Italia vor. Der Teamkollege von Marco Haller war mit seiner Trainingsgruppe unterwegs, als den Schilderungen von Bora-Hansgrohe zufolge ein entgegenkommendes, nach links abbiegendes Auto mit ihm kollidierte. Weitere Team-Fahrer oder -Betreuer seien nicht in den Unfall involviert gewesen.

Eigentlich hatte Kämna beim Giro in einer Führungsrolle einen weiteren Anlauf auf die Gesamtwertung geplant. Im vergangenen Jahr war er in Italien als bester Deutscher Neunter geworden.

Ob die Tour de France (ab 29. Juni) für den Etappensieger von 2020 eine Option ist, ist spekulativ. Bei der Großen Schleife würde er aber ohnehin nicht um das Gelbe Trikot fahren. Bora-hansgrohe hat für den Angriff auf das Podest den slowenischen Giro-Sieger Primoz Roglic verpflichtet.

Für Kämna ist der Unfall derweil nicht der erste Rückschlag. Neben Verletzungen und Erkrankungen nahm sich Kämna 2021 eine längere Auszeit. Keine Tour de France, keine Olympischen Spiele, keine WM - der Kopf, nicht die Beine bremsten ihn aus. Die verloren gegangene Balance hat Kämna längst wiedergefunden und sich seither zum derzeit besten Radprofi in Deutschland entwickelt. Seine Kämpferqualitäten sind nun abermals gefragt. (APA, dpa, red, 4.4.2024)