In vielen Bereichen wird KI künftig unterstützend eingreifen. Menschen, die diese Möglichkeiten nutzen und verstärken können, werden keine Angst um ihren Job haben müssen.
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Stellen, die von Künstlicher Intelligenz (KI) ersetzt werden, sollen nur noch bedingt nachbesetzt werden, heißt es in einer neuen Umfrage. Zudem ist ein Teil der 2.000 befragten Unternehmer davon überzeugt, dass KI mehr Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben wird als heutige Fachkräfte. Ein wahrlich düsteres Bild, das hier gezeichnet wird – zumindest für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Weniger Angestellte

Durchgeführt vom US-Personaldienstleister Adecco Group, wurden ausschließlich hochrangige Manager von Großunternehmen befragt, die in den USA, Kanada, Europa oder Asien ihren Hauptsitz haben. Die Ergebnisse zeigen laut der Umfrage eine klare "Kaufmentalität" gegenüber neuen Technologien, die menschliche Arbeit ersetzen können. In fünf Jahren werden deshalb aufgrund dieser Entwicklungen wesentlich weniger Menschen angestellt sein, sagt die Studie.

Zu den großen Herausforderungen gehören auf Unternehmerseite, dass wichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rechtzeitig mit den nötigen Fähigkeiten ausgestattet werden, um deren "Beschäftigungsfähigkeit" weiter zu gewährleisten. Immerhin 78 Prozent sind davon überzeugt, dass generative KI eine "entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten" spielen wird.

Auf Arbeitnehmerseite können deshalb neue Möglichkeiten entstehen, verspricht etwa die COO der Cloud-Service-Firma Northern Data Group, Rosanne Kincaid-Smith. Im Gespräch mit "The Register" sagt sie: "Es lässt sich zwar nicht leugnen, dass das kommerzielle Interesse an KI durch die Möglichkeit, Personal abzubauen, vorangetrieben wurde, aber die Umwälzung wird positiv sein." Gemeint ist damit der Fachkräftemangel in vielen Bereichen, etwa Robotik oder Datenverwaltung, der durch diese neuen Entwicklungen entschärft werden könne.

Starke Veränderungen

Der CEO der Adecco Group, Denis Machuel, spricht im Vorwort der Studie von einer "signifikanten Veränderung" der heutigen Arbeitswelt. Mitarbeitende werden sich an die neuen Arbeitsabläufe mit den dafür nötigen Fertigkeiten anpassen müssen. Kritisches Denken, Kreativität und andere menschliche Fähigkeiten werden jedoch weiterhin wichtig sein, um Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen zu können.

Machuel: "Es liegt auf der Hand, dass viele Unternehmen diese neuen Instrumente einführen werden. Die erfolgreichsten Vertreter werden aber jene sein, die diese neuen Möglichkeiten nutzen, aber Menschen weiterhin in den Mittelpunkt ihrer Strategie setzen." (red, 8.4.2024)