ESC Golan Malmö Hate Speech
Eden Golan, die israelische Teilnehmerin am diesjährigen Eurovision Song Contest (Finale am 11. Mai in Malmö), soll vor etwaigen Online-Kampagnen in Schutz genommen werden.
REUTERS/Carlos Garcia Rawlins

Die europäische Rundfunkunion (EBU) hat sich als Veranstalterin des diesjährigen Eurovision Song Contest in Malmö strikt gegen jede Form von Onlinemissbrauch, Hassrede oder Belästigung ausgesprochen. Kampagnen gegen beteiligte Künstler in den sozialen Medien würden vehement abgelehnt.

"Die EBU fordert, dass alle Künstler, die am diesjährigen Eurovision Song Contest teilnehmen, respektvoll behandelt werden, und verurteilt jeden Missbrauch und jede Belästigung", war auf X, dem ehemaligen Twitter, zu lesen. Solch negatives Verhalten sei "inakzeptabel und völlig unfair, da die Künstler keinen Einfluss auf diese Entscheidung haben", hieß es seitens der EBU weiter.

Das Finale des ESC findet am 11. Mai im schwedischen Malmö statt. Im Vorfeld hatte der musikalische Beitrag aus Israel für Aufregung gesorgt. Die EBU hielt den eingereichten Text für zu politisch. Sie erkannte in ihm Hinweise auf die von palästinensischen Terroristen am 7. Oktober in Israel verübten Massaker. Das Lied der israelischen Sängerin Eden Golan wurde daraufhin überarbeitet und zugelassen. Unter anderem schwedische Künstler hatten wegen des Gazakriegs einen Ausschluss Israels vom ESC gefordert.

Starke Meinungen

Der stellvertretende EBU-Generaldirektor Jean Philip De Tender sagte, die Rundfunkunion sei sich "der tiefen Gefühle und der starken Meinungen bewusst, die der diesjährige Eurovision Song Contest – vor dem Hintergrund eines schrecklichen Krieges im Nahen Osten – ausgelöst hat".

Die Entscheidung, Sender wie auch den israelischen Fernsehsender Kan in den ESC aufzunehmen, liege in der alleinigen Verantwortung der EBU-Gremien und nicht in der der einzelnen Künstler. "Diese Künstler kommen zur Eurovision, um ihre Musik, ihre Kultur und die universelle Botschaft der Einheit durch die Sprache der Musik zu teilen." Alle seien jetzt aufgefordert, sich an einem konstruktiven Dialog zu beteiligen (APA, 10.4.2024)