Das Bild zeigt die Fairbuds von Fairphone
Die Fairbuds setzen eine bevorstehende EU-Regelung jetzt schon um: Ab 2027 ist die Austauschbarkeit von Batterien in solchen Geräten Vorschrift für alle Hersteller.
Fairphone

In-Ear-Kopfhörer gibt es heutzutage wie Sand am Meer – ein Überfluss, der auch ein signifikantes Umweltproblem mit sich bringt: Viele dieser Geräte landen mangels Reparierbarkeit nach einer bestimmten Nutzungsdauer wegen Batterieverschleißes oder kleinen Defekten im Müll, was zu einer stetig wachsenden Menge an Elektroschrott führt. Das Unternehmen Fairphone hat mit den Fairbuds nun eine Alternative zu diesem Lebenszyklus veröffentlicht.

Die In-Ear-Kopfhörer zeichnen sich nämlich durch ihre modulare Bauweise aus, die es ermöglicht, wichtige Komponenten wie eben auch die Batterien einfach auszutauschen. Diese Designentscheidung zeigt nicht nur Fairphones Engagement für nachhaltige und langlebige Elektronikprodukte. Sie entspricht auch einer bevorstehenden EU-Regelung, die den Einsatz austauschbarer Batterien in solchen Geräten vorschreibt – und ab 2027 alle Hersteller solcher Kopfhörer betreffen wird. Man könnte in diesem Fall zugespitzt formuliert also auch von einem "Blick in Zukunft" sprechen.

Solide Ausstattung

Ein Blick auf das Datenblatt zeigt jedenfalls, dass sich die Fairbuds nicht "nur" durch eine Verlängerung der Lebensdauer auszeichnen. Sie sind nach IP54 auch gegen Spritzwasser und Staub geschützt, was ihre Robustheit und Zuverlässigkeit unter verschiedenen Nutzungsbedingungen unterstreichen soll. Ausgestattet mit titanbeschichteten Treibern verspricht der Hersteller zudem eine herausragende Klangqualität. Ersten Testberichten zufolge sollte man sich aber keinen Referenzklang für diese Klasse erwarten – nicht zuletzt auch deshalb, weil die Fairbuds eine unverbindliche Preisempfehlung von knapp 150 Euro haben.

Das Bild zeigt die Fairbuds von Fairphone
Die Komponenten sollen sich bei den Fairbuds einfach selbst austauschen lassen.
Fairphone

Dennoch: Moderne Funktionen wie aktive Geräuschunterdrückung (ANC) und Umgebungsgeräuschunterdrückung (ENC) sind vorhanden. Zudem unterstützen die Kopfhörer Bluetooth 5.3 und können mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden werden, was die Flexibilität bei der Nutzung weiter erhöhen dürfte. Die Gesamtbatterielaufzeit, einschließlich des Ladegehäuses, soll bis zu 26 Stunden betragen, die Kopfhörer allein sollen mit einer Ladung bis zu sechs Stunden durchhalten.

Nachhaltige Produktion

Mit den Fairbuds will Fairphone nicht nur technisch punkten, sondern auch gemäß eigener DNA auf Nachhaltigkeit in der Produktion setzen. Die Verwendung von recycelten Kunststoffen und fair gehandeltem Gold und Kobalt zeigt das Bestreben des Unternehmens, den ökologischen Fußabdruck seiner Produkte zu minimieren. Zusätzlich wird der CO2-Ausstoß, der bei der Produktion entsteht, durch die Unterstützung von entsprechenden Projekten ausgeglichen. Fairphone fördert beispielsweise auch das Recycling von Elektronikschrott, indem für jedes verkaufte Paar Fairbuds ein entsprechendes Gewicht an E-Waste verantwortungsvoll recycelt wird.

Unabhängig davon bleibt zu hoffen, dass die Einführung der Fairbuds ein Signal an die Mitbewerber sendet und zeigt, dass es möglich ist, langlebige und gute Produkte zu entwickeln, die sowohl den steigenden Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher als auch den Anforderungen an eine nachhaltige Produktion gerecht werden. Wie sich die Fairbuds im Alltag schlagen, ist in Kürze im STANDARD nachzulesen. (bbr, 10.4.2024)