Rewe erfährt bei ihrem Vorstoß für längere Öffnungszeiten im Handel keine Rückendeckung. Der Handelsverband hält diesen nicht für mehrheitsfähig. Auch große Einkaufsdestinationen wie das Designer-Outlet Parndorf üben sich dabei in Zurückhaltung.

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Das Designer-Outlet Parndorf sieht die Krise überwunden.
APA/ROBERT JAEGER

Center-Manager Mario Schwann sieht Kunden abends zwar gern länger shoppen, wofür diese längere Fahrzeiten in Kauf nehmen würden. Am bestehenden Korsett der Ladenöffnung will er dennoch nicht rütteln. Über den Sommer und rund um Weihnachten verschiebt Parndorf den Kassaschluss zwar unter der Woche um eine Stunde auf 21 Uhr. Aber auch damit schöpft das Outlet mit seinen 160 Geschäften den gesetzlich erlaubten Rahmen nicht aus.

Auf Eis gelegt sind Versuche, an Samstagen zeitweise bis 20 Uhr offen zu halten. Eine entsprechende Verordnung scheiterte im Vorjahr im Burgenland an den Sozialpartnern. Eine Neuauflage ist nicht geplant.

Rückkehr der Touristen

Erholt hat sich das Designer-Outlet, das mit 2.000 Beschäftigten größter privater Arbeitgeber der Region ist, von den Turbulenzen der Corona-Krise. Schwann spricht von 6,8 Millionen Besuchern und zehn Prozent mehr Umsatz im Vergleich zu 2019. Beides sei Rekord. Die internationalen Touristen seien zurückgekehrt, auch wenn bei Gästen aus China noch Luft nach oben sei. Viel Potenzial verspricht sich Schwann von Kunden aus den USA und Indien.

Probleme, ausreichend Personal zu finden, ortet er in der 1998 erbauten und viermal erweiterten künstlichen Einkaufsstadt unter dem Dach der britischen McArthurGlen-Gruppe nicht. 44 Prozent der Beschäftigten pendeln aus Ungarn und der Slowakei nach Parndorf.

Die Verweildauer erhöhen will das Designer-Outlet mit mehr Gastronomie. In der Vergangenheit seien hier Fehler gemacht worden, räumt Schwann ein. Mittlerweile seien 2.000 der 37.000 Quadratmeter Geschäftsfläche kulinarischer Natur. Sonntags geöffnet hat bisher nur eine Restaurantkette am Rande eines Kinderspielplatzes. (Verena Kainrath, 11.4.2024)