Zu viel rechtliche Verantwortung, stundenlange Gemeinderatssitzungen und die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf: All das sind Gründe, weshalb das Amt des Bürgermeisters allgemein unattraktiver wird – und ganz besonders für Frauen und junge Menschen. Doch wenn fast nur ältere Herren die Gemeinden führen, dann steht es schlecht um die politische Diversität im Lande.

Die kommunale Ebene ist jene politische Bühne, die das höchste Vertrauen der Bevölkerung genießt. Zudem gelten Gemeinden als "Schulen der Demokratie": Etliche Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitiker haben ihre Laufbahn in der Gemeinde begonnen.

Viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sehen immer mehr Belastungen in ihrem Job.
Stadt Salzburg/Alexander Killer

Deshalb braucht es Maßnahmen, um das Bürgermeisteramt vor allem für Frauen attraktiver zu machen. Als ersten Schritt müssen lokale Parteiverbände in ihren Fraktionen für Gleichstellung sorgen, denn ein Einzug ins Gemeindeparlament ist nur über eine Liste möglich.

Daneben gilt es besonders in ländlichen Regionen Kinderbetreuungseinrichtungen auszubauen, um jungen Müttern nicht nur berufliches Fortkommen, sondern auch politisches Engagement zu ermöglichen. Gemeinderatssitzungen müssen auch nicht unbedingt am späten Abend stattfinden. Letztlich ist es in unser aller Interesse, Diversität in der Gemeindepolitik zu stärken. Nur so werden alle Interessen abgedeckt – nur so funktioniert Demokratie. (Max Stepan, 11.4.2024)