Elon Musk
Tesla-Chef Elon Musk kämpft mit rückläufigen Umsätzen und sinkenden Preisen: zehn Prozent der Belegschaft sollen gekündigt werden.
AFP/ETIENNE LAURENT

Tesla-Chef Elon Musk ist am Sonntag zu einem Überraschungsbesuch nach China gereist. In Peking traf er sich unter anderem mit Ministerpräsident Li Qiang. Letzterer sagte, die Entwicklung von Tesla in China sei ein positives Beispiel für die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit den USA, berichtete der staatliche Fernsehsender CCTV. Musk wiederum lobte demnach die Tesla-Fabrik in der Wirtschaftsmetropole Shanghai. Sie steche innerhalb des Konzerns heraus, wegen der harten Arbeit und des großen Wissens des Teams in China.

Zuvor hatte Musk bereits gesagt, er sei sehr glücklich über die Fortschritte von E-Autos in der Volksrepublik. In Zukunft dürften alle Fahrzeuge elektrisch betrieben werden. Musk will einem Insider zufolge mehrere hochrangige Regierungsvertreter treffen. Dabei werde es um eine Software für selbstfahrende Autos und die Erlaubnis gehen, Daten ins Ausland zu übermitteln. Der US-Pionier für E-Autos hat bereits vor vier Jahren die entsprechende Software eingeführt. In China ist sie aber noch nicht verfügbar, obwohl Kunden danach verlangen.

Kündigungen

Musk hatte diesen Monat bereits gesagt, Tesla werde die Software womöglich "sehr bald" Kunden in China zur Verfügung stellen. Chinesische Anbieter versuchen derzeit einen Vorteil aus der Situation zu ziehen und Kunden mit einer ähnlichen Software zu locken. Alle seit 2021 in China gesammelten Daten hat Tesla entsprechend den Vorgaben der lokalen Aufsichtsbehörden im Land behalten. Sie wurden dem Konzern zufolge nicht in die USA übermittelt, wo Tesla seinen Hauptsitz hat. Das Unternehmen wollte sich nicht zu der Reise äußern. Staatlichen Medien in China zufolge wird Musk unter anderem Ren Hongbin treffen, der innerhalb der Regierung für internationalen Handel zuständig ist.

Tesla hatte zuletzt angekündigt, sich von zehn Prozent seiner weltweiten Belegschaft trennen zu wollen. Dem US-Konzern machen rückläufige Absätze und ein Preiskampf zu schaffen, den chinesische E-Autobauer losgetreten haben. In China hat Tesla seit dem Markteintritt vor einem Jahrzehnt mehr als 1,7 Millionen Fahrzeuge verkauft. Die Fabrik in der Wirtschaftsmetropole Shanghai ist die größte des Konzerns weltweit. In der Hauptstadt Peking läuft gerade die große Auto-Messe, noch bis zum 4. Mai. Tesla ist dort nicht vertreten, war dies zuletzt 2021. Dem staatlichen Radio in China zufolge hat Li die Messe gerade besucht. Dort habe er gesagt, sein Land müsse hart dafür arbeiten, die errungenen Vorteile in der E-Auto-Branche zu verteidigen. (Reuters, 28.4.2024)