Polizist
Der Jugendliche streitet laut Polizei zwar nicht ab, dass er bei der Tat anwesend war, geschossen haben will er aber nicht.
APA/EVA MANHART

Wien – Nach einem offenbar missglückten Drogendeal am 1. Mai im Wiener Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus gibt es erste Festnahmen, berichtete die Polizei am Montag: Ein 17-Jähriger sei mutmaßlich der Schütze gewesen, er gelte als dringend tatverdächtig. Ebenfalls festgenommen wurde das angeschossene Opfer: Der 33-Jährige landete nach seinem Spitalsaufenthalt nun in Haft.

Zwei Gruppen mit jeweils drei Männern hatten sich am Staatsfeiertag in der Hackengasse getroffen. Die Tatwaffe soll die – illegal besessene – Faustfeuerwaffe des Opfers (33) gewesen sein, hatte es schon vergangene Woche geheißen. "Diese dürfte dem Mann im Zuge einer körperlichen Auseinandersetzung zuvor von einem bisher Unbekannten entrissen worden sein, woraufhin dieser auf den 33-Jährigen schoss", sagte Polizeisprecher Markus Dittrich am Montag.

Bereits einen Tag später, am vergangenen Donnerstagabend, wurde ein 17-jähriger österreichischer Staatsbürger an seiner Wohnadresse im Bezirk Liesing festgenommen, wie die Polizei jetzt bekanntgab. Später erhärteten die Ermittlungen noch den Verdacht, "dass es sich um den mutmaßlichen Schützen handeln dürfte, weshalb er über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien nun in eine Justizanstalt überstellt wurde", so der Sprecher. Der Jugendliche streite zwar nicht ab, dass er bei der Tat anwesend war, geschossen haben will er aber nicht.

Schusswaffen gefunden

Das 33-jährige Opfer wurde nach seinem Krankenhausaufenthalt nun ebenfalls festgenommen und in eine Justizanstalt gebracht. Gegen den Mann besteht schon länger ein Waffenverbot – nämlich seit 2012. Bei vorangegangenen Ermittlungen Anfang April dieses Jahres – in diesem Fall geht es um eine mutmaßliche Körperverletzung durch den 33-Jährigen – hatten Polizisten trotzdem mehrere Schusswaffen sowie Munition bei ihm entdeckt. Und bei der neuerlichen Hausdurchsuchung stellten die Ermittler jetzt "abermals zahlreiche Munitionsbestandteile sowie eine größere Zahl verschreibungspflichtiger Medikamente sicher", so Dittrich.

Weitere Ermittlungen, vor allem zu den beiden Komplizen des 17-Jährigen, laufen noch. Die zwei Begleiter des 33-Jährigen, 18 und 19 Jahre alt – bei dem Trio dürfte es sich um die potenziellen Drogenkäufer gehandelt haben –, waren schon vorher ausgeforscht worden. Was genau zu Rauferei und Schussabgabe geführt hatte und um welche Art von Drogendeal es sich gehandelt habe, ist noch unklar: Offenbar möchte keiner der bisher ausgeforschten Beteiligten Licht in die Sache bringen, hieß es von der Polizei. (APA, 6.5.2024)