München – Der deutsche TV-Sender ARD will künftig systematisch gegen gefälschte Nachrichten vorgehen. "Fake News sind ein ernstzunehmendes und virulentes Thema. Die ARD beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie sie sich dagegen wappnen kann", sagte ein Sprecher am Donnerstag. Über konkrete Maßnahmen soll im Laufe der kommenden Woche entschieden werden.

Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf den ARD-Chefredakteur Rainald Becker berichtet, die Sendergemeinschaft überlege, eine "Anti-Fake-News-Einheit" aufzubauen, die voraussichtlich in Hamburg bei ARD-aktuell (zuständig für "Tagesschau" und "Tagesthemen") angesiedelt sein soll.

Die Einheit soll dem Bericht zufolge spätestens am 1. April ihre Arbeit aufnehmen. Der Entwurf zum Aufbau der Anti-Fake-News-Einheit sieht demnach vor, alle Rechercheergebnisse der ARD auf einer zentralen Webseite zu veröffentlichen. Das Ziel sei, gefälschte Nachrichten rechtzeitig zu entlarven, weil sie die politische Meinungsbildung bedrohten und die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung gefährdeten. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gehören mehr als 30 Tageszeitungen aus sieben Bundesländern an. (APA, 19.1.2017)