Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil wurde bei seinem Truppenbesuch in Salzburg mit eine Marsch begrüßt.

BMLVS/Wolfgang Riedlsperger

Die Salzburger Militärmusik wartet auf den Verteidigungsminister vor dem Probehaus in der Schwarzenberg-Kaserne

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Die Militärmusikkapelle bei der Uraufführung des "Hans Peter Doskozil Marsch".

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Salzburg – Mit einem Marsch ist Hans Peter Doskozil (SPÖ) bei seinem Truppenbesuch in der Schwarzenbergkaserne empfangen worden. "Es war es von Anfang an klar, dass es falsch war, die Militärmusik in den Bundesländern schrumpfen zu lassen", sagte der amtierende Verteidigungsminister in Salzburg.

Unter seinem Amtsvorgänger Gerald Klug (SPÖ) wurden die neun Kapellen des finanzmaroden Bundesheeres 2015 zu Ensembles zusammengeschrumpft, was die Landeshauptleute gegen den damaligen Verteidigungsminister gegen sich aufbrachte. Im Juni des Vorjahres dann die frohe Botschaft von Doskozil: Personell werden die ausgedünnten und zu Ensembles degradierten Militärmusikkapellen wieder aufgerüstet.

870 Auftritte seit Oktober

Nun stehen die Kapellen wieder in voller Stärke vor dem Bundesminister. Derzeit gibt es 409 Musikerinnen und Musiker beim Bundesheer, darunter neun Offiziere, 94 Musikunteroffiziere und 306 Militärmusiker österreichweit. "Ich hoffe, dass niemand mehr auf die Idee kommt, die Militärmusik abzuschaffen", sagt Doskozil. Seit Oktober 2016 hätten die neun Militärmusikkapellen bereits 870 Auftritte absolviert. Jede Kapelle gebe in etwa drei- bis viermal pro Woche Konzerte, sagte Doskozil.

"Die Militärmusik hat für das Bundesheer einen großen Traditionsfaktor und repräsentiert es", betonte der Verteidigungsminister, der selbst bis zu seinem 18. Lebensjahr in einer Blasmusikkapelle spielte. Die Militärmusik sei auch ein wichtiger Partner für die Musikgruppen vor Ort. Wie hoch die Kosten für die Wiederaufstellung der Militärmusik in voller Stärke sind, konnte Doskozil auf Anfrage nicht sagen. Nur so viel: Es würde sich rechnen.

Hans-Peter-Doskozil-Marsch uraufgeführt

Als Retter der Militärkapellen wurde Doskozil ein persönlicher Marsch gewidmet. Der Salzburger Komponist Sepp Leitinger komponierte den Hans-Peter-Doskozil-Marsch für den Verteidigungsminister. Es sei ein schneller Marsch, der das schnelle Handeln des Politikers symbolisiere, sagte der Komponist. Den Truppenbesuch nutzte die Salzburger Militärmusik sogleich zur Uraufführung.

Dem Verteidigungsminister wurden die Noten seines persönlichen Marsch überreicht sowie eine CD. "Es ist eine Wohltat, dass sie uns so unterstützt haben", bedankt sich der Militärmusikchef Oberst Bernhard Heher. Es ist nicht der erste Marsch, der als Dank für den Erhalt der Militärmusikkapellen geschrieben wurden, wie der Minister in Salzburg verriet. Im Südburgenland hätte die örtliche Musikkapelle bereits einen Marsch mit dem Titel "Die Blasmusik lebt" uraufgeführt.

Militärmusikdienst beliebt und neue Aufgaben

Der Dienst bei der Militärmusik erfreut sich steigender Beliebtheit. Allein in Salzburg könnten zwei Kapellen bestückt werden mit den Bewerbern. Jedes Jahr bewerben sich an die 50 Musiker für 35 Plätze. 16 derzeitige Militärmusiker streben eine Weiterverpflichtung über die 13 Monate Normaldienstzeit an.

Durch das neu geschaffene Modell der Militärmusik haben die Musiker nun auch 40 Prozent militärische Aufgaben zu erledigen. Sie werden zur Katastrophenhilfe und zum Schutz kritischer Infrastruktur ausgebildet. (Stefanie Ruep, 12.4.2017)