Foto: Youtube/TheSyndicateProject

Der Glücksspielskandal um zwei Youtuber, die verdeckt eine Wettseite namens CSGO Lotto betrieben hatten und tausende nichtwissende Fans mit gestellten Videos dazu verleiteten, Geld in die Wetten zu investieren, ist straffrei für die Beschuldigten Trevor "Tmartn" Martin und Tom "ProSyndicate" Cassell zu Ende gegangen.

"Zur Beisetzung der Anklage ordnet die Kommission Martin und Cassell an, klar und deutlich alle materiellen Verbindungen zwischen ihnen und Werbeträgern und zwischen Werbeträgern und beworbenen Produkten und Diensten öffentlich zu machen", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme der US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC). Geldstrafen wurden nicht verordnet.

Milliardengeschäft

Wie viel sie mit ihrer Glücksspielseite "CSGO Lotto" verdient hatten, lässt sich nur mutmaßen. Doch zu Hochzeiten hatten die Youtuber Martin und Cassell allein an andere Influencer zwischen 2.500 und 55.000 Dollar gezahlt, um Werbung für die Seite machen, auf der man mit zuvor erworbenen Waffendesigns (Skins) zum Spiel "Counter-Strike: Global Offensive" Wetten abschließen konnte. Marktforschern zufolge wurden allein 2016 weltweit rund fünf Milliarden Dollar mit Skin-Wetten umgesetzt.

Martin und Cassell scheinen dabei Glück gehabt zu haben, dass sie ihre Glücksspielgeschäfte in den USA betrieben. In einem ähnlichen Fall rund um den britischen Youtuber Craig "Nepenthez" Douglas, der zusammen mit einem weiteren Geschäftspartner verdeckt die Seite "FUT Galaxy" zum Fußballspiel "Fifa 17" betrieben hatte, wurden von der nationalen Glücksspielbehörde Geldstrafen in der Höhe von insgesamt 255.000 Pfund verordnet. Für alle genannten Youtuber gingen die jeweiligen Skandale jedoch dennoch glimpflich aus. Denn an Popularität haben ihre Videobeiträge bis heute nichts verloren. ProSyndicate zählt mehr als zehn Millionen Abonnenten, Tmartn kommt mit seinen beiden Kanälen auf mehr als fünf Millionen Fans und Nepenthez auf 1,7 Millionen Abonnenten. (zw, 12.9.2017)