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Gernot Schieszler war von 2005 bis 2009 Vorstand für Finanzen bei der Telekom Austria. Davor arbeitete er als Assistent des Finanzvorstandes und Controlling-Leiter.

Durch die Aussagen von Schieszler vor der Staatsanwaltschaft wurden die verdächtigen Vorgänge innerhalb der Telekom bekannt. Der ehemalige Vorstand wird als Beschuldigter geführt und will für sich die Kronzeugenregelung beanspruchen.

Schieszler behauptet etwa, dass die Telekom für die Reform der Universaldienstverordnung insgesamt über Umwege (etwa über den Lobbyisten Peter Hochegger) 264.000 Euro an die Sekretärin des ehemaligen Infrastrukturministers Hubert Gorbach und 600.000 Euro an das BZÖ bezahlt.

Auch habe der ehemalige Infrastrukturminister Mathias Reichhold (FPÖ) und die Parteizeitung der FPÖ sollen bezahlt worden sein. Schieszler sagte auch aus, dass die Telekom-Aktie manipuliert wurde.

Manager-Boni konnten im Jahr 2004 nur deshalb ausgezahlt werden, weil die Aktie an einem Stichtag eine bestimmt Höhe erreicht hatte. Für den abrupten Anstieg der Aktie sorgte laut Schieszler der Broker Johann Wanovits, er soll für die Käufe von der Telekom eine Million Euro erhalten haben.

Schieszler selbst hat laut "Profil" 500.000 Euro an Wanovits auf offener Straße bezahlt. Auch für die Vergabe des Behördenfunks an das "Tetron"-Konsortium, an dem die Telekom beteiligt war, soll laut Schieszler Schmiergeld geflossen sein. Dem Vorstand zufolge flossen 1,1 Millionen Euro von der Telekom an den Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly.