Schwer bepackt: Adele.

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Bester Song, beste Pop-Solo-Performance und Album des Jahres: "Hello" von Adele.

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Hat auch schwer zu tragen: Beyoncé.

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Bestes Urban-Contemporary-Album: "Lemonade" von Beyonce.

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Beyoncé bei ihrem Auftritt: Die "New York Times" spricht von einer atemberaubenden multimedialen Darbietung.

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Chance The Rapper ist Bester Newcomer und hat mit "Coloring Book" das beste Rap-Album abgeliefert.

Chance The Rapper

"Willie Nelson Sings Gershwin" wurde zum besten Gesangsalbum – traditioneller Pop gekürt.

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Posthum für das beste Alternative-Music-Album und in vier weiteren, kleineren Kategorien geehrt: David Bowies letztes Album "Blackstar".

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Einer von zwei preisen für das beste klassische Soloalbum ging an Ian Bostridge für "Shakespeare Songs".

WarnerClassics

Ein Klassiker mit viel Mundarbeit neu aufgelegt udn mit dem Grammy für die Beste Countrydarbietung eines Duos oder einer Gruppe belohnt: Pentatonix und Dolly Parton mit "Jolene".

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Los Angeles – Die britische Sängerin Adele ist die große Gewinnerin der diesjährigen Grammy-Awards in Los Angeles. Die 28-Jährige nahm fünf der wichtigsten Musikpreise mit nach Hause, ihr Song "Hello" wurde sowohl zur Aufnahme als auch zum Lied des Jahres gekürt. Das Album "25" wurde zudem als bestes Album des Jahres ausgezeichnet.

In ihrer Dankesrede würdigte Adele unter Tränen ihre Konkurrentin Beyoncé. "Die Künstlerin meines Lebens ist Beyoncé. Das 'Lemonade'-Album ist gigantisch."

Schon vor der Show waren Adele Preise für die beste Pop-Soloperformance und das beste Pop-Vocal-Album zugesprochen worden. Mit den fünf jüngsten kommt sie in ihrer bisherigen Karriere nun auf insgesamt 15 Grammys. Beyoncé erhielt heuer nur zwei Auszeichnungen: "Lemonade" wurde als bestes Urban Contemporary Album ausgezeichnet, "Formation" als bestes Musikvideo. Sie kommt nun auf insgesamt 22 Grammys, drei davon mit ihrer früheren Band Destiny's Child. Chance the Rapper erhielt den Preis als bester neuer Künstler des Jahres. Der 2016 gestorbene David Bowie wurde mit fünf Awards ausgezeichnet.

Kritik an Trump von A Tribe Called Quest

Anders als erwartet hielten sich die Stars mit politischen Bekundungen zurück. Die Rap- und Hip-Hop-Veteranen A Tribe Called Quest bezeichneten den neuen US-Präsidenten Donald Trump in Anspielung auf sein Aussehen und das Vernichtungsgas aus dem Vietnamkrieg mehrfach als "President Agent Orange". Sie brachten zudem ein breites Spektrum an Statisten auf die Bühne, darunter Afroamerikaner und Frauen mit Kopftüchern, und ließen jene eine Mauer durchbrechen, bevor sie ihre Arme hochrissen und zum fortdauernden Widerstand aufforderten: "Resist!" Andere sind zurückhaltender, Katy Perry trägt zum Beispiel ein Armband mit dem ähnlichen "Persist" während ihres Songs "Chained to the Rhythm".

Beyoncés bemerkenswerte Dankesrede

Die schwangere Beyoncé sagte in ihrer Dankesrede, dass sie sich für ihre Kinder eine Welt wünsche, in der diese keinen Zweifel daran haben, "schön, intelligent und kompetent" zu sein. Das wolle sie für jedes Kind, egal welcher Herkunft.

Beyoncés Dankesrede
Recording Academy / GRAMMYs

Bei ihrem Gesangsauftritte machte die R-'n'-B-Sängerin auf die Rolle von Frauen und Müttern aufmerksam. In einem hautengen goldfarbenen Kleid samt riesigem Haarreif und großen Ohrringen tanzte und sang die 35-Jährige unter anderem zu ihren Song "Sand Castles". Hologramm-Aufnahmen zeigten sie halbnackt mit Babybauch.

Adele startet Darbietung neu

Wie auch schon im Vorjahr hatte Adele mit Tonproblemen zu kämpfen. Nach etwa einer Minute war sie mit ihrem Auftritt zum Gedenken an den verstorbenen George Michael unzufrieden. Sie stoppte die Darbietung von "Fastlove" und sagte: "Ich kann das nicht versauen, seinetwegen." Am Ende des von Streichern getragenen Vortrags standen der 28-Jährigen Tränen in den Augen, die Zuschauer im Staples Center von Los Angeles applaudierten stehend. Auch für ein Tribut von Bruno Mars in Gedenken an den verstorbenen Prince gab es viel Beifall.

Posthume Auszeichnung für Bowie

David Bowie wurde für sein letztes Studioalbum "Blackstar" in fünf kleineren Kategorien ausgezeichnet. Er gewann posthum Grammys für die beste Rockperformance, den besten Rocksong, das beste Alternative-Music-Album, beste die Aufnahme begleitende Verpackung und Booklet sowie für das technisch am besten ausgeführte Album. Bowie war am 10. Jänner 2016 gestorben, zwei Tage nach seinem 69. Geburtstag und der Veröffentlichung von "Blackstar".

Die deutsche Opernsängerin Dorothea Röschmann siegte in der Kategorie bestes klassisches Soloalbum mit "Schumann & Berg", zusammen mit "Shakespeare Songs" von Ian Bostridge. Die in dieser Kategorie nominierte österreichisch-russische Opernsängerin Anna Netrebko ging mit "Verismo" leer aus. (APA, 13.2.2017)

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