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Beim Schneeschuhwandern können mehr als 1.000 Kalorien pro Stunde verbraucht werden

Foto: APA/Dietmar Stiplovsek

Bad Ischl - Ob Kind oder Erwachsener, ob fleißiger Wanderer oder unkonditionierter Landschaftsgenießer: Das Schneeschuhwandern ist wieder in. Früher als Altherrensport abgetan, bietet es nun moderne Ausrüstung und Gerätschaften. Und das besondere Zuckerl: In schwierigem Gelände, bei Aufstiegen und schnellem Tempo können über 1.000 Kalorien pro Stunde verbrannt werden. Der Kreislauf wird angeregt und alle Muskeln werden beansprucht. Und gerade zur derzeitigen Witterung ermöglicht es abseits von Pisten und Loipen ein Naturerlebnis der besonderen Art.

Beim Wandern mit den "Riesenschuhen" kommt man ganz schön ins Schwitzen. "Man braucht nicht glauben, dass man die gleiche Strecke zurücklegt, wie beim Sommerwandern", meint Josef Klieber von der Eventagentur "event concept" aus Salzburg, der etwa in Bad Ischl geführte Schneeschuhwanderungen anbietet.  Wasserdichte Winterkleidung ist zwar angebracht, aber sollte in Schichten getragen werden und "beim bergauf gehen lieber eine weniger", so Klieber.

Üben für unbekanntes Gelände

Gefährlich kann es werden, wenn man sich anfangs gleich ins unbekannte Gelände wirft. "Zunächst ist es besser, wenn man entlang einer Piste geht oder sich von einem Guide führen lässt", rät Klieber. "Es ist nichts Anderes als beim Tourengehen, auch hier kann man jederzeit ein Schneebrett loslösen."

Ausrüstung

Geübte Schneeschuhwanderer haben stets GPS-Gerät, Lawinenpiepserl, also ein Lawinen-Verschütteten-Gerät, sowie Wärmedecke und Schaufel bei sich. "Gut wäre auch ein Kurs über Schneekunde, Lawinenkunde oder Orientierung im Gelände. Man glaubt gar nicht, wie schnell am Berg der Nebel einfallen kann." Und am Berg sind die Wander-Markierungen durch die weiße Pracht nicht immer sichtbar. Aber Dank der breitflächigen Konstruktion an den Füßen ist der Gang durch die unberührte Schneelandschaften besonders reizvoll.

Die Bindung auf den Schneeschuhen ist simpler als beim Skifahren und für jeden Fuß schnell einstellbar. "Aber Anschnallen sollte man noch vor dem Gelände. Es gibt nichts Schlimmeres als im Tiefschnee die Bindung richten", erzählt Klieber. Die breiten Schritte bergauf gehen extrem auf die Muskeln am äußeren Oberschenkel und auf die Hüftmuskulatur. Anders als bei einer Sommerwanderung spürt man auch beim Anstieg die Muskeln an den Waden. "Wenn es steil wird, müssen die Schritte ganz klein werden und die Kraft aus den Knien genommen werden", erklärt der Schneeschuh-Guide Adriano Spiegl.

"Die Leute wollen wieder zurück zur Natur. Rafting, Canyoning, Ballonfahren, Iglubauen oder Genussspaziergänge boomen wieder", erzählt Klieber. "Aber auch Langlaufen und eben Schneeschuhwandern feiern ihr Comeback." (APA)