London - Weltweit sterben immer weniger Menschen an der von Bakterien verursachten Tuberkulose. "Durch qualitativ hochwertige Tuberkulose-Behandlung konnten die Zahlen gesenkt werden", sagte Mario Raviglione von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch in London bei der Vorstellung eines neuen Berichts.

Demnach erkrankten im Jahr 2012 weltweit 8,6 Millionen Menschen an Tuberkulose. 1,3 Millionen Betroffenen starben an den Folgen der Erkrankung. Im Vergleich zu 2011 sind das jeweils etwa 100.000 weniger Erkrankte beziehungsweise Verstorbene.

"Es gehe jetzt vor allem darum, die drei Millionen Menschen zu erreichen, die an der Erkrankung leiden, aber durch das Raster der Gesundheitssysteme fallen", sagt Raviglione, WHO-Direktor für das weltweite Tuberkulose-Programm. "Noch immer werden zu viele Menschen von den Behandlungen nicht erfasst. Sie erhalten keine Diagnose, werden nicht behandelt oder können mit den Informationen, die sie bekommen, nichts anfangen", ergänzt der Experte.

Außerdem gelte es, multiresistente Tuberkulose-Erreger zu bekämpfen. Allein im vergangenen Jahr seien 450.000 Menschen an einer Tuberkulose-Form erkrankt, gegen die herkömmliche Behandlungsmethoden nicht wirkten. Diese - gegen herkömmliche Medikamente resistenten Erreger -  sind das größte Problem im Kampf gegen Tuberkulose, gibt Raviglione zu bedenken. (APA/red, derStandard.at, 23.10.2013)