Bild nicht mehr verfügbar.

Immofinanz-Chef Oliver Schumy: Ein Verkauf des Russland-Portfolios wäre "deutlich schneller und eleganter".

Foto: Reuters/Foeger

Bis Ende 2017 will die Immofinanz einen Verkauf – oder die Abspaltung – des Russland-Geschäfts unter Dach und Fach haben, um danach mit der CA Immo fusionieren zu können. Ein Verkauf wäre "die deutlich schnellere und elegantere Variante", sagte CEO Oliver Schumy am Dienstag. Alternativ würde man eine Abspaltung wie seinerzeit bei der Buwog vornehmen, so Schumy.

Damit werden die Immofinanz und die CA Immo erst später als geplant fusionieren können, wie am Montag bekannt wurde.

Mit dem Russland-Geschäft, das mehr als ein Fünftel des Gesamtportfolios der Immofinanz ausmacht, unterscheide man sich "gravierend" von der CA Immo, es würde auch nicht in ein gemeinsames Unternehmen passen, sagte der Immofinanz-Chef vor Journalisten. Gelinge kein Verkauf, würde man einen Vorgang wie seinerzeit bei der Buwog einleiten, daher sei "bekannt, wie es geht". 2014 hatte die Immofinanz 51 Prozent der Anteile an der Buwog AG abgespalten, anstelle von 51 Prozent könnte man Russland aber "auch vollständig auskehren, da gibt es viele Varianten", sagte Schumy.

Immofinanz will "nichts liegen lassen"

Für den geplanten Russland-Verkauf gibt es laut Schumy "eine sehr umfangreiche Interessentenliste", das seien "nicht nur russische Interessenten". Man sei für das Verkaufsverfahren "startbereit" – doch will man sich, wie eben seit Montag bekannt, mehr Zeit für eine Veräußerung nehmen. "Die aktuelle Entwicklung in Russland hellt sich auf", daher wolle die Immofinanz "nichts liegen lassen".

Man sehe, dass derzeit eine Erholung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Russland erfolge, auch gebe es eine Annäherung der USA und Russlands, einen höheren Ölpreis und einen bessere Rubel-Kurs. Und die russische Notenbank erwarte eine Rückkehr des Landes zum Wachstum.

Plan: Verschmelzung mit CA Immo 2018

Man rechne mit einem Abschluss des Themas Russland "in der einen oder anderen Form" noch im Geschäftsjahr 2017, sodass die Hauptversammlungen zur Verschmelzung mit der CA Immo 2018 stattfinden könnten. Ein Zusammenschluss mit der CA Immo habe eine "hohe strategische Logik" und auch eine "sehr hohe Attraktivität" für die europäischen Kapitalmärkte, betonte Schumy.

Das Russland-Portfolio umfasst gemessen am Buchwert ein Viertel (24,1 Prozent) des gesamten Immofinanz-Portfolios. Die Aktien der Immofinanz sind am Dienstag nach der Zahlenvorlage – und auch der Mitteilung einer zeitlichen Verzögerung der geplanten Fusion mit der CA Immo – deutlich unter Druck geraten. Nach 12.30 Uhr wurden sie an der Wiener Börse bei 1,857 Euro gehandelt und lagen damit 5,45 Prozent im Minus. Der heimische Leitindex ATX notierte zur gleichen Zeit nur knappe 0,17 Prozent tiefer. (APA, 20.12.2016)