Das "Ari-Rath-Haus" wurde vor wenigen Tagen offiziell eröffnet, in Betrieb ist es schon seit dem Vorjahr. Bald soll auch das Erdgeschoß mit Leben erfüllt sein.

Foto: Putschögl

Schon im Vorjahr wurde das Ari-Rath-Haus in der Alois-Mock-Gasse 12 in Wien-Döbling, direkt beim Ausgang der U4 in Heiligenstadt, fertiggestellt – offiziell eröffnet wurde es aber erst vor wenigen Tagen. Die 313 Mikroapartments der GBI-eigenen Konzepte namens "Smartments Business" (166 Stück) und "Smartments Student" (147 Einheiten) stehen Interessierten hier bereits seit 2021 zur Verfügung, die Auslastung betrage bisher bei den Studierenden praktisch 100 Prozent, berichtete GBI-Österreich-Geschäftsführer Karl-Heinz Daurer auf der Immobilienmesse Expo Real in München dem STANDARD. Bei den Apartments für Geschäftsreisende, Auszubildende und Long-Stay-Reisende seien es auch jedenfalls mehr als 90 Prozent.

Gastro zieht bald ein

Die Erdgeschoßflächen in dem Objekt, das gemeinsam mit Strabag Real Estate errichtet worden war, lässt aber derzeit noch zu wünschen übrig: Zwei Geschäftsflächen sind noch leer und mit Folien abgeklebt. Hier wird sich nun aber bald etwas tun, verspricht Daurer: Es gibt einen Mieter für beide Einheiten, wobei die größere Fläche nochmals unterteilt und mit einem Takeaway-Konzept bespielt werden wird. Daneben kommt ein Wirtshaus, am nördlichen Eck wird außerdem ein "Frühstückslokal" aufsperren, das dann auch für Gäste des Hauses zur Verfügung steht.

Die Kombination von Smartments Business und Smartments Student an dem Standort habe sich als zielführend erwiesen, sagte Daurer. "Mit dieser Hybrid-Version kann man Synergien nutzen", etwa auf die Student-Flächen ausweichen, wenn bei den Business-Apartments gerade nichts frei ist.

In Wien sieht Daurer durchaus noch Potenzial für ein drittes "Smartments Student"-Haus. Das zweite oder vielmehr das erste befindet sich im Sonnwendviertel, es wurde 2018 fertiggestellt und damals ebenso wie im Vorjahr das Ari-Rath-Haus an den Investor Catella verkauft.

800 Einheiten in Wien derzeit in Bau

Dass die Entwicklung gewerblicher Studierendenwohnhäuser in Wien noch nicht abgeschlossen ist, geht auch aus einer aktuellen Analyse des Immobiliendienstleisters CBRE hervor. In der Bundeshauptstadt gibt es schon jetzt die meisten Studentenheime, nämlich über 120, heißt es darin. Die größten Projekte wurden mit dem "District Living" im DC Tower 3 (832 Einheiten, 2022), dem The Student Hotel beim Praterstern (818 Einheiten, 2020) und dem The Fizz im Sonnwendviertel (195 Einheiten, 2019) allesamt in den letzten drei Jahren fertiggestellt. Die Preise bewegen sich dort laut CBRE zwischen 610 und 772 Euro im Monat.

Bis 2024 seien weitere fünf Projekte in der Pipeline: "Treibhaus" in Floridsdorf (ca. 50 Einheiten), "Apfelbaum" in Hernals (ca. 40 Einheiten), im FH Campus in Favoriten (ca. 280 Einheiten), in der Liechtensteinstraße am Alsergrund (ca. 220 Einheiten) sowie am Anfang der Breitenfurter Straße in Meidling (ca. 175 Einheiten). Insgesamt macht das rund 800 Heimplätze, die bis 2024 noch gebaut werden.

GBI kann sich drittes Haus nahe der WU vorstellen

Für das dritte Wiener "Smartments Student"-Objekt der GBI AG wäre ein Standort nahe der WU denkbar, sagte Daurer. Ansonsten sieht man sich auch in Linz vermehrt um. Die oberösterreichische Landeshauptstadt werde bald die drittgrößte Studierenden-Stadt Österreichs sein, hinter Wien und Graz, das sei natürlich ein attraktiver Standort. Preislich sieht man sich in etwa in der Mitte zwischen den gemeinnützigen Häusern und den teuren gewerblichen beheimatet; im Ari-Rath-Haus kommt die kleinste Einheit mit 17 oder 18 Quadratmetern auf knapp 500 Euro im Monat, all-inclusive.

Mit einem anderen neuen Projekt ist man in Wien schon weiter. Das im Vorjahr auf der Expo Real präsentierte Konzept namens "Smartments Senior Living" wird man demnächst auch in der Bundeshauptstadt umsetzen, genauer gesagt in der Seestadt Aspern. Einzelheiten dazu verriet Daurer noch nicht, es werde aber eine Kombination der Konzepte Living und Senior Living werden und in Kooperation mit einem Partner entstehen. Das allererste Senior-Living-Projekt wurde von der GBI in Lindenberg im Allgäu verwirklicht, dort kombinierte man es mit "gewöhnlichen" Eigentumswohnungen. (Martin Putschögl, 11.10.2022)