Ein niedergebranntes Haus in Plateau nach einem Bandenangriff im April 2022.

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Jos – In Nigeria sind bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Hirten und Bauern mehr als 30 Menschen getötet worden. Wie die Behörden des Bundesstaats Plateau und die Polizei am Dienstag mitteilten, kam es am Montag in mehreren Dörfern im Bezirk Mangu zu Zusammenstößen. Dabei seien auch Schüsse gefallen. Die Polizei sei den Tätern auf der Spur, um sie zu "neutralisieren" oder festzunehmen, sagte ein Polizeisprecher. In Mangu wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Seit Jahrzehnten religiös geprägter Konflikt

In der Region an der Grenze zwischen dem mehrheitlich muslimischen Norden und dem mehrheitlich christlichen Süden Nigerias schwelt bereits seit Jahrzehnten ein Konflikt um Land und Ressourcen. Zusätzlich angefacht wird die Gewalt durch ethnische und religiöse Rivalitäten. Die als Nomaden lebenden Hirten sind zumeist Muslime, die sesshaften Bauern sind zumeist Christen.

Zuletzt nahm der Konflikt auch eine kriminelle Dimension an: In tödlichen Raubzügen überfallen hauptsächlich aus Hirten bestehende Banden Dörfer, stehlen Vieh, entführen Menschen und brennen Häuser nieder. Im April waren bei mehreren Angriffen im Nachbarstaat Benue bereits 134 Menschen getötet worden. Die Behörden beschuldigten Hirten der Volksgruppe der Fulani. (APA, red 17.5.2023)